Angedacht

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Angedacht

Matthäus 6, 19-21 Vom Schätzesammeln

„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ 

Wir Menschen sind Sammler. Es gibt verrückte Sammelleidenschaften, von Briefmarken, Münzen über Bücher und Kunst bis hin zu den alltäglichen Dingen wie Geschirr und Kleidungsstücken, die fast jeder in großer Anzahl zu Hause hat. Jesus warnt uns in der Bergpredigt davor, unser Herz zu sehr an solche Sammlungen und Besitztümer zu hängen. Denn sie sind vergänglich. Motten und Rost setzen ihnen zu. Diebe lassen sie im schlimmsten Fall ganz verschwinden. Stattdessen sollen wir Himmelschätze sammeln. Er erklärt aber nicht weiter, was er damit meint: Schätze im Himmel. Aber das ist seine Empfehlung.

Im Gottesdienst haben wir am vergangen Sonntag gemeinsam darüber nachgedacht: Was sind eigentlich Schätze im Himmel oder himmlische Schätze? Und es kamen schöne Antworten: Freundschaft, Vertrauen, Liebe, gute Werke, Nächstenliebe, schöne Worte und Geschichten, Freundlichkeit, Beziehungen, Frieden. Wir haben auch den Kinderbuchklassiker „Frederick“ von Leo Lionni kennengelernt. Da sammelt eine Mäusefamilie Nahrung für den Winter. Nur Frederick nicht. Der scheint nur faul auf seinem Stein zu sitzen, aber er sagt: Ich bin gar nicht untätig. Ich sammle Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für den Winter. Und im langen Winter merken die Mäuse: Sie brauchen nicht nur Nüsse und Weizen. Sie leben auch von den Bildern und Geschichten, die Frederick gesammelt hat und nun erzählt. 

Solche himmlischen Schätze brauchen wir genauso wie Brot und andere Nahrungsmittel. Oder, wie es in einem Spruch aus der Bibel heißt, der sowohl im Alten als auch im Neuen Testament steht und längst zum Sprichwort geworden ist: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, das aus dem Mund Gottes geht.“ (5. Mose 8,3 und Matthäus 4,4)

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Birgit Niehaus, Pfarrerin